Im Rahmen des Klimaschutzes wird im Bausektor ein Fokus auf die Erhöhung der Holzbauquote gelegt. Holz ersetzt dabei andere, klimaschädlichere Baustoffe und entzieht langfristig Kohlenstoff der Atmosphäre. Kritiker befürchten, dass dies zum Raubbau am Wald führen könne. Doch eine Studie von Mantau zeigt nun: Der Mehrbedarf an Holz ist im Vergleich zur Steigerung der Holzbauquote gering.
Um eine Prognose für die Holzverwendung im Jahr 2050 zu erstellen, wird zunächst der Ist-Zustand analysiert. Dazu wird die aktuelle Bauaktivität in verschiedene Teilsegmente unterteilt. Eine Erkenntnis: Im Eigenheimbau enthalten Gebäude in Holzfertigbauweise etwa 5x so viel Holz wie Gebäude aus überwiegend anderen Baustoffen. Bei einem Marktanteil des Holzbaus von ca. 20% bedeutet dies, dass in den 20% Holzbauhäusern genau so viel Holz verwendet wird, wie in den übrigen 80%. Außerdem fällt auf, dass Mehrfamilienhäuser in Holzbauweise im Vergleich zu Eigenheimen nur etwas weniger als die Hälfte der Holzmenge bei der Schaffung der gleichen Menge an Wohnraum verbrauchen.
Ebenfalls berechnet wird eine Prognose der gesamten Bauaktivität im Jahre 2050. Es wird angenommen, dass etwa 80.000 Wohnungen in Eigenheimen sowie 190.000 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern fertiggestellt werden. Der Bereich der industriellen Betriebsgebäude bleibt etwa gleich, die Fertigstellung von Bürogebäuden geht etwas zurück.
Für 2050 wird der Anteil des Neubaus an der Gesamtholzverwendung wird rückläufig prognostiziert, was aus einer verringerten Bauaktivität bei gesteigerter Gesamtholznutzung resultiert. Über alle Typen von Gebäuden hinweg wird mit einer Holzbauquote von 15,6%, bei Einfamilienhäusern mit 30% gerechnet. Über alle Neubausegmente gerechnet steigt die Holzbauquote um 31,9%. Damit kommt die Mantau zu dem Schluss, dass die Holznutzung im Baubereich um 3,5 Millionen Festmeteräquivalente ansteigend wird (+3,5%). Davon fallen etwa 90% in den Bereich des Derbholzes.
Als problematisch wird der hohe Anteil des Nadelholzes an der verbrauchten Holzmenge gesehen. Bereits jetzt entfallen 56% des verwendeten Holzes auf das Nadelschnittholz, weitere Teile entfallen auf die Nutzung von Nadelholz in Holzwerkstoffplatten und Dämmstoffen. Bei einer Verschlechterung der Verfügbarkeit von Nadelrohholz, könnte es hier zu Versorgungsengpässen kommen.
